Inklusion ist eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahre. Nach vielen verbalen Bekundungen und theoretischen Erörterungen auf Bundes- und Landesebene müssen vor Ort, also bei den Kommunen, „die Mühen der Ebene“ bewältigt werden.
Gründe genug also, für die Kreistagsfraktionen von CDU und GRÜNEN einen zukunftsfesten Inklusionsplan für die in der Trägerschaft des Kreises stehenden Berufskollegschulen auf den Weg zu bringen. In einem gemeinsamen Antrag fordern die schulpolitischen Sprecher der Koalitionsfraktionen Michael Solf und Edgar Hauer, eine Bestandsaufnahme der bisherigen Inklusionsbemühungen sowie die Ermittlung der infrage kommenden Schülerzahlen.
Zudem Angaben über geeignete Schulstandorte sowie personelle und sächliche Voraussetzungen. Dazu gehören einerseits die Raumausstattung, bauliche Veränderungen zur Barrierefreiheit, Lehr- und Lernmittel, Fahrkosten und andererseits eine angemessene personelle Ausstattung mit Förderschulpädagogen, Integrations-helfern und weiterem Betreuungspersonal.
„Inklusion zum Nulltarif wird nicht funktionieren“, ist Edgar Hauer (GRÜNE) überzeugt. Um eine solide Basis für die konkrete Umsetzung des Rechtsanspruchs der Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen an den in der Trägerschaft des Kreises stehenden Kollegschulen zu erzielen sei eine exakte Bestandsaufnahme und eine perspektivische Fortschreibung der nötigen Maßnahmen dringend erforderlich.
Aus der Sicht von Johanna Bienentreu, für die GRÜNEN im Ausschuss für Menschen mit Behinderungen, müssten sich die Förderschulen nun öffnen. „Dort sitzen die Spezialisten, die den Anspruch eines jeden Kindes auf individuelle Förderung umsetzen können.“
Heidi Rackwitz-Zimmermann (CDU), Vorsitzende des Ausschusses für Schule und Bildungskoordinierung betont: „Um den Anforderungen an einen inklusiven Unterricht gerecht zu werden, benötigen Lehrer und Lehrerinnen an den Regelschulen des Kreises qualifizierte Fortbildungsmaßnahmen.“
Die GRÜNE Fraktionsvorsitzende Gabi Deussen-Dopstadt: „Inklusion beginnt in den Köpfen der „Normalen“. Inklusion ist gesamtgesellschaftlicher Prozess, der nicht nur auf der schulischen, sondern auf vielen gesellschaftlichen Ebenen personelle und sächliche Unterstützung braucht.“
CDU- Vizechef Michael Solf erklärt: „Inklusion bedeutet Teilhabe. Teilhabe erfordert Qualität. Für die CDU gilt als Maxime: Bei der inklusiven Weiterentwicklung unseres Schulsystems muss ein Mehrwert an individueller Förderung für alle Schülerinnen und Schüler heraus kommen. Die momentan geltende Qualität an sonderpädagogischer Förderung darf keinesfalls vermindert werden.“