Ein neuer Ansatz steht auf dem Prüfstand
Pauline Gödecke, Eva Weller
Siegburg, im Oktober 2024 (pg, ew). Die Ausschussmitglieder des Jugendhilfeausschusses (JHA) debattierten ausführlich den Tagesordnungspunkt *Fachkräftemangel in Kitas* am 1. Oktober 2024 im Siegburger Kreishaus.
Foto: Symbolbild Kindergarten
Die Situation in den Kindertageseinrichtungen wird immer herausfordernder: Der Fachkräftemangel macht vielen Kitas zu schaffen. Aber was wäre, wenn wir einen Teil der Verwaltungsaufgaben an nicht-pädagogisches Personal delegieren könnten? Diese spannende Idee stand im Fokus der Arbeitsgruppe „Modell-Kita“, die nun auf eine wichtige Bewährungsprobe zusteuert.
Das Dilemma in Kitas: Können wir mit neuen Ansätzen dem Fachkräftemangel begegnen?
In enger Zusammenarbeit mit Wohlfahrtsverbänden hat die Arbeitsgruppe ein Konzept entwickelt, das vorsieht, dass nicht-pädagogische Tätigkeiten im Kita-Alltag von unterstützendem Personal übernommen werden. Auf diese Weise könnten die Fachkräfte mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen: Die direkte pädagogische Arbeit mit den Kindern. Geplant waren erste Pilotprojekte in ausgewählten Kitas, doch das Landesjugendamt sowie das Ministerium NRW äußerten Bedenken. Sie warnten, dass es schwierig sei, klare Grenzen zwischen pädagogischen und nicht-pädagogischen Aufgaben zu ziehen, und forderten zusätzliche Schulungen für das unterstützende Personal. Zudem fehlt es an finanzieller Unterstützung, da keine Landesmittel für ein solches Projekt bereitstehen.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Dialog lebhaft. Positive Entwicklungen auf Landesebene zeichnen sich ab: Eine geplante Überarbeitung des Kinderbildungsgesetzes könnte in Zukunft flexiblere Einsatzmöglichkeiten für nicht-pädagogisches Personal bieten. Bis diese Regelungen jedoch greifen, steht das „Modell-Kita“-Projekt erst einmal auf der Warteliste.
Kitas der Zukunft: Potenziale erkennen und aktiv werden
Die zentrale Frage jedoch bleibt: Sind wir in der Lage, den Fachkräftemangel in den Kitas mit derart innovativen Ansätzen wirklich zu lösen? Dazu erklärt Pauline Gödecke, die Sprecherin des JHA der Grünen Fraktion Rhein-Sieg „Die Umsetzung verlangt Entschlossenheit, Mut und darüber auch die Bereitschaft zur Veränderung. Lasst uns gemeinsam nach Lösungen suchen, die vor allem unseren Kindern zugutekommen“.