Wildtier des Jahres 2024 im Fokus: Die Verantwortung des Menschen

Ist Ihr Garten bereit, dem Igel Schutz zu bieten?

Dr. Arnd Kuhn, Eva Weller

Siegburg, im Oktober 2024 (ak, ew). Der Igel ist zum Wildtier des Jahres 2024 gekürt worden. Seine Wahl hebt die Wichtigkeit des Schutzes und der Erhaltung der Igelpopulationen hervor, die in den letzten Jahren aufgrund von Lebensraumverlust, Verkehrsunfällen und dem Einsatz von Pestiziden stark gefährdet sind.

Doch welche Verantwortung bringt dies für uns mit sich? Sind wir in der Lage, dem Igel in einer mehr und mehr vom Menschen geprägten Welt einen adäquaten Rückzugsort in unseren Gärten zu bieten? Und außerdem unsere Gärten und Lebensräume naturnaher zu gestalten, um unseren Freund im Stachelkleid vor dem Aussterben zu bewahren?

Foto privat: Igel

Faszination Igel: Lebensweise, Ernährung und Gefahren

Dieser nachtaktive Einzelgänger nimmt eine maßgebende Funktion in unserem Ökosystem wahr.Er sorgt dafür, dass Insekten, Spinnen und sogar kleinere Wirbeltiere, wie unter anderem Frösche, auf natürliche Weise in der Balance bleiben. Insbesondere im Herbst sieht der aufmerksame Mensch die jungen Igel des Öfteren auch tagsüber auf Futtersuche – sie sammeln in dieser Zeit Fettreserven für ihren bevorstehenden Winterschlaf. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, sichere Verstecke für unsere Freunde im Stachelkleid zu bieten, in denen sie ungestört suchen, fressen und sich auf den Winter vorbereiten können.

Doch der Überlebenskampf bleibt, und die Gefahr für sie lauert überall: Aufräumarbeiten im Garten oder eine nicht gesicherte Wasserstelle können schnell zur tödlichen Falle für die Tiere werden.

Dazu erklärt Dr. Arnd Kuhn, Sachkundiger Bürger im Umweltausschuss Rhein-Sieg „Insbesondere junge Igel im Garten sind durch den zunehmenden Gebrauch von Mährobotern gefährdet. Nur die wenigsten Geräte haben effektive Sensoren, die vor den nicht weglaufenden, sich „einigelnden“ Tieren stoppen. Daher sollten Mähroboter auf keinen Fall nachts oder in der Dämmerung benutzt werden. In dieser Zeit sind unsere stachligen Helfer am aktivsten und unterstützen uns beispielsweise im Kampf gegen die Schneckenplage auf natürliche Weise.“

Gartenbewohner Igel: So helfen Sie den nachtaktiven Freunden

Der Igel zeichnet sich im Allgemeinen durch die Vorliebe für naturnahe Gärten, Hecken und Wälder als Lebensgrundlage aus, die lebensnotwendige Schutz- und Nahrungsmöglichkeiten bieten. Diese natürlichen Lebensräume sind aber mehrfach aufgrund der fortschreitenden Stadtentwicklung und des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft durch Eingriffe gefährdet, die dem Überlebensraum dieser Tiere schaden können.

In dieser entscheidenden Phase der Vorbereitung auf den Winter jedoch liegt es an uns, den Igeln durch einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen Schutz zu bieten. Wie können Sie Ihren Garten so gestalten, dass er den Igeln einen sicheren Lebensraum bietet?

Vielleicht liegen die Lösungen bereits im Verborgenen, warten nur noch darauf, entdeckt zu werden…