Maßnahmen der Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis mit dem wachsendem Flüchtlingsstrom umzugehen

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Weltweit sind über 50 Millionen Menschen auf der Flucht, daher steigt auch die Zahl der Asylbewerber in unserer Region seit 2009 kontinuierlich an. 2010 wurden dem Rhein-Sieg-Kreis 243 Flüchtlinge zu gewiesen, 2013 waren es  schon 821 und Anfang vergangenen Jahres 1000.  Wie gehen die Städten und Gemeinden im Rhein-Sieg-Kreis damit um? Fraktionspraktikantin Caroline Andree hat recherchiert und die Ergebnisse zusammengefasst.

Die Kommunen sind oftmals überfordert, da es an finanziellen Mitteln, Unterkunftsmöglichkeiten und spezialisierten Sozialarbeitern mangelt. Besonders wichtig sind Schulen, Kinderbetreuungen, Sprachförderung und ein Arbeitsplatz. Die Zuflucht suchenden Menschen sind meistens zwischen 20 und 30 Jahren alt.

Zur Unterstützung der Kommunen soll es Integrationszentren geben, die auf Erfahrungen von sozialen Arbeitsstellen basieren.  Außerdem soll bei der Schulentwicklung auf einen sprachlichen und kulturellen Schwerpunkt geachtet werden. Inzwischen bietet Ehrenamtliche in fast jeder Kommune im Rhein-Sieg-Kreis Deutschkurse an.

Sprachkenntnisse gehören zu den wichtigsten Kompetenzen für Flüchtlinge, ohne ausreichende Sprachkenntnisse sind die Chancen auf einen Arbeitsplatz gering und der Teufelskreis der Armut nahe. Um den Mangel an Unterkunftsmöglichkeiten auszugleichen, gibt es überall Aufrufe an Bürger, dass diese sich melden sollen, wenn sie freien und nutzbaren Wohnraum haben.

Außerdem gibt es zum Teil von der Stadt errichtete Container, die ebenfalls einen Wohnraum für die Flüchtlinge bieten. Teilweise renoviert die Stadt auch alte Gebäude, erneuert Sanitäranlagen oder ähnliches, um in leerstehenden Gebäuden Unterkunftsmöglichkeiten zu errichten.

Vermehrt werden Arbeitskreise gegründet, die sich für Sprachförderung, Begegnungen mit den oftmals traumatisierenden Menschen, Versorgung und Begleitung durch den oftmals schweren Alltag einsetzen. So einen Arbeitskreis gibt es zum Beispiel in Lohmar und Ruppichteroth.

In  Gemeinden oder Städten gibt es inzwischen Paten. Als persönliche Ansprechpartner stehen sie den Hilfesuchenden zur Seite, begleiten sie etwa zu Arztterminen oder Behörden. Die Caritas stellt ebenfalls solche Begleiter zur Verfügung, genau wie das Rathaus oder das Sozialamt, wie z.B. in Meckenheim, Bornheim oder Eitorf.

Um Flüchtlingskindern auf ihrem Bildungsweg zu helfen, gibt es internationale Förderklassen, die unter anderem einen sprachlichen und kulturellen  Schwerpunkt haben. Diese Klasse wird getrennt vom Unterricht der anderen Klassen durchgeführt, damit eine individuelle Förderung besser möglich ist.

Internationale Förderklassen findet man z.B. am Siegtal-Gymnasium Eitorf und auch an Grundschulen in der Hennef und der Umgebung. Auch wenn es bereits so viele Maßnahmen gibt mit dem wachsenden Flüchtlingszustrom umzugehen, werden weiterhin viele engagierte Bürger und ehrenamtliche Helfer gesucht, die die Kommunen bei ihrer Arbeit unter die Arme greifen.

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