Fertiggestellt: Planungshilfe Winderenergie und Vogelschutz

Die Idee von Wind als Antriebsenergie ist nicht neu: Vor Jahrzehnten wurden bereits Windmühlen zum Mahlen von Getreide oder als Säge- und Ölmühle eingesetzt. Moderne Windenergieanlagen erzeugen Strom aus der Kraft des Windes und, angetrieben von der Energiewende, nimmt das Interesse daran immer mehr Fahrt auf. Nach Angaben der Agentur für Erneuerbare Energien produzierten Windenergieanlagen im vergangenen Jahr bundesweit etwa 46,5 Milliarden Kilowattstunden Strom. Damit deckt Windenergie heute bereits 7,6 Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Längst sehen Investoren Perspektiven für den weiteren Ausbau und auch der Rhein-Sieg-Kreis muss sich zunehmend den Fragen nach geeigneten Standorten stellen.

Eine Karte im Maßstab 1:60.000 soll den Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises nun bei der Vergabe der Flächen helfen. Die „Planungshilfe Windenergieanlagen“ informiert über Areale, die aus der Sicht des Vogelschutzes empfindlich oder geeignet sind. Umweltdezernent Christoph Schwarz: „Es geht nicht darum, mögliche Investoren abzuschrecken und Windenergie im Rhein-Sieg-Kreis auszuschließen.“ Vielmehr solle sie eine Planungshilfe sein, dient aber weder als Potenzialstudie oder Ersatz für eine Artenschutzprüfung.

Als Optionsfläche ausgeschlossen sind die zahlreichen Naturschutz- und FFH-Gebiete des Rhein-Sieg-Kreises, Bereiche in Gewässernähe und solche, die als Naturdenkmale ausgewiesen sind. Die Karte gibt Aufschluss darüber, wo so genannte „windenergiesensible“ Vogelarten vorkommen, informiert über Brutplätze und über Abstandsempfehlungen der Länder-Arbeitsgemeinschaft. Sie sollen auch die Nahrungshabitate schützenswerter Vogelarten sichern, darunter der Schwarzstorch, Rot- und Schwarzmilan, Graureiher, Kormorane sowie Wespenbussard oder Grauammer.

Wie lautet das Fazit der Analysten aus dem Umweltamt des Rhein-Sieg-Kreises? Aus der Sicht des Vogel- und Naturschutzes unbedenklich ist der Bau von Windkraftanlagen im Gewerbegebiet Dachsberg in Bad Honnef, in Bereichen der Stadt Lohmar in Alfter und in Rheinbach. Ihre Bilanz lautet auch: Nicht überall und in jeder Kommune wird es möglich sein, Vorranggebiete für die Windenergie zu finden. Die Behörde rät zu interkommunalen oder genossenschaftlichen Gemeinschaftsprojekten. So könne auch regional ein Beitrag zur Energiewende leisten. Im Januar nächsten Jahres soll die Karte auf die Internetseite des Rhein-Sieg-Kreises gestellt werden.

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Ansprechpartner in der GRÜNEN Kreistagsfraktion sind unsere FachpolitikerInnen im Umweltausschuss: Sprecherin Edith Geske, Lisa Anschütz sowie Ralf Langer.

 

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