Rheinspange als Tunnellösung erfüllt GRÜNE Mindestforderungen, bringt aber keine schnellen Fortschritte

GRÜNE: Werden die weiteren Planungen konstruktiv begleiten, wollen aber vor allem Bahn- und Radverkehr vorangetrieben wissen

 

Die GRÜNEN im Rhein-Sieg-Kreis sind froh, dass der Bau einer weiteren Autobahnbrücke über den Rhein im Ballungsgebiet Wesseling/Niederkassel jetzt definitiv vom Tisch ist. Ob jedoch die nun geplante Variante als Tunnellösung baulich wie ökologisch machbar und vertretbar ist, muss sich jetzt im weiteren Verfahren zeigen. Insbesondere, da die Realisierung einer Tunnelvariante, wenn überhaupt, allerfrühestens in 15-20 Jahren möglich sein wird, würde sie daher keine Entlastung für die Sanierung der anderen Rheinbrücken bringen und kann damit auch zumindest in diesem Zeitraum nicht zu einer Lösung der drängenden Verkehrsprobleme beitragen. Die GRÜNEN im Rhein-Sieg-Kreis haben jedoch zugesagt, dass wir eine Tunnelvariante prüfen werden. Wir werden daher das Verfahren für einen Tunnel konstruktiv begleiten und bewerten.

Vor allem aber setzen wir uns weiter dafür ein, dass der Bau der rechtsrheinischen Stadtbahn mit einer Rheinquerung auch für Fußgänger und Radfahrer südlich von Langel zügig vorangetrieben wird. Hier ist man bereits deutlich weiter und die Stadtbahn ist für eine Mobilitätswende in der Region des Weiteren der erheblich wichtigere Beitrag. Zu dieser gehört auch, dass der Bund endlich die Blockade eines Radschnellweges aus dem Rhein-Sieg-Kreis nach Bonn entlang des Tausendfüßlers stoppt und durch eine je Fahrtrichtung zweispurige Brücke mit Standspur und zeitlich begrenzter Mitnutzung des Standstreifens den gewonnenen Raum für einen Radschnellweg nutzt! In Hessen und Bayern haben sich solche partiellen Mitnutzungen des Standstreifens bei gleichzeitiger Tempobegrenzung und Videoüberwachung seit vielen Jahren bewährt.

 

Wir müssen und werden weiterhin daran arbeiten, dass die Menschen in der Region auf klimafreundliche Verkehre umsteigen. Je mehr dieses gelingt, wird sich die Frage nach dem Sinn des Baus immer neuer Fernstraßen immer stärker stellen, nicht zuletzt wegen der Finanzierung.

 

f.d.R Hans Schwanitz, Leiter der Fraktionsgeschäftsstelle