Die für Ende 2025 angekündigte Schließung des Eitorfer Werkes der ZF Friedrichshafen AG hat schwerwiegende Folgen für die 690 Beschäftigten und deren Familien, die Zulieferer sowie den gesamten Rhein-Sieg-Kreis. Die am 29. September 2022 verkündete Entscheidung bedeutet den Abgang des größten Arbeitsgebers an der oberen Sieg sowie den Verlust hunderter Fachkräfte – ein schwerer Rückschlag für den Wirtschaftsstandort.
„Das Eitorfer Werk muss erhalten werden!“, fordert Björn Franken, Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion im Ausschuss für Wirtschaft, Digitalisierung und Tourismus. „Die gesamte Belegschaft hat seit Jahren immense und teils äußerst einschneidende Zugeständnisse gemacht, um einen Beitrag zum Erhalt des Standortes zu leisten. Der Betriebsrat hat mit sehr großem Einsatz tragfähige Konzepte und langfristige Perspektiven für die Zukunft des Werkes entwickelt. Dieser selbstlose Einsatz darf nicht umsonst gewesen sein.“
„Wir bedauern und kritisieren die verkündete Entscheidung der ZF Friedrichshafen AG. Ungeachtet dessen hat eine verantwortungsbewusste Politik die Aufgabe, auf mögliche Folgen der Werksschließung bis Ende 2025 vorbereitet zu sein. Dazu gehören sowohl sozialpolitische Maßnahmen wie auch planerische Überlegungen für eine eventuelle Nachnutzung“, so Horst Becker (GRÜNE), Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Digitalisierung und Tourismus im Kreis.
Die Kreistagsfraktionen von CDU und GRÜNEN fordern die Kreisverwaltung deshalb in einem gemeinsamen Antrag dazu auf, frühzeitig das Bündnis für Fachkräfte Bonn/Rhein-Sieg wie auch die Regionalagentur Bonn/Rhein-Sieg einzuschalten. Zusätzlich wird die Kreisverwaltung, gemeinsam mit der Gemeinde Eitorf sowie der Region Köln/Bonn e.V., aufgrund des besonderen kommunalübergreifenden Interesses am Standort und dem Erhalt der Fachkräfte frühzeitig um Hilfestellungen zu planerischen Fragen gebeten.