Sehr geehrter Herr Schuster,
uns ist berichtet worden, dass es – zumindest zeitweise – wohl zu Problemen führt, wenn der Rettungsdienst im Notfall Betten für eine Krankenhausversorgung derNotfallpatientinnen und -patienten ausfindig machen muss.
Soweit uns bekannt ist, sind die umliegenden Krankenhäuser grundsätzlich für die Aufnahme von Notfallpatientinnen und -patienten geeignet. Anhand der Anamnese/Diagnose des Notfallpatienten wird ein geeignetes Krankenhaus ausgewählt. Weiter gilt wohl, dass die Krankenhäuser, die temporär keine Notfallpatientinnen und -patienten aufnehmen können, sich bei der Leitstelle „abmelden“. Aus dem Praxisbetrieb wird berichtet, dass das „Abmelden“ von den Krankenhäusern oftmals vergessen wird. Das bedeutet, dass die Notärztin oder der Notarzt weitere Krankenhäuser
kontaktieren muss – manchmal bedarf es mehrmaliger Versuche.
Sollte dem so sein, führt das
– zu einem nicht unerheblichen Zeitaufwand für die im Einsatz befindliche Notärztin bzw. den im Einsatz befindlichen Notarzt,
– dazu, dass sich die adäquat zeitnah notwendige Behandlung der Patientin oder des Patienten unter stationären Bedingungen verzögert,
– dazu, dass die Verfügbarkeit der Notärztin bzw. des Notarztes für gegebenenfalls weitere Einsätze nicht gegeben ist bzw. sich verzögert.
Uns interessiert bei diesem Thema die Einschätzungen und Feststellungen der Verwaltung und insbesondere der Kreisleitstelle. Darüber hinaus interessiert uns, ob durch die aktuelle Neustrukturierung des Krankenhausbedarfsplanes, mit der eventuell auch eine Krankenhausumstrukturierung im Rhein-Sieg-Kreis verbunden ist, zu einer Verschärfung der Patientenversorgung im Kreis und der beschriebenen Situation kommen könnte?
Vor diesem Hintergrund bitten wir, im zuständigen Ausschuss für Inklusion und Gesundheit zu dieser Thematik zu berichten und folgende Daten zu erheben bzw. Fragen schriftlich zu beantworten:
Wie oft waren im Jahr 2021 Krankenhäuser für die Notfallversorgung abgemeldet?
Idealerweise lässt sich darstellen, an wie vielen Tagen im Jahr von den fünf Krankenhäusern im Rhein-Sieg-Kreis
a) mindestens drei,
b) vier oder
c) sogar alle fünf
Krankenhäuser abgemeldet waren. Uns ist dabei bewusst, dass sich die beschriebene Dunkelziffer so nicht dokumentieren lässt. Hierfür ist uns Ihre Einschätzung wichtig.
Ist dem ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes im Rhein-Sieg-Kreis die beschriebene Problematik bekannt? Welches Feedback hat er von den diensthabenden Notärztinnen und -ärzten hierzu bekommen? Welche zusätzlichen/alternativen Lösungsansätze sind aus Sicht der Notärztinnen- und -ärzte denkbar?
Ergänzend weisen wir darauf hin, dass die Problematik auch von niedergelassenen Ärztinnen undÄrzten – zumindest zeitweise – als problematisch geschildert wird.