Die GRÜNEN im Rhein-Sieg-Kreis bewerten die jüngst veröffentlichte “Korridorstudie Mittelrhein” kritisch. Die Studie schlägt vor, die Siegstrecke für deutlich mehr Güterzüge auszubauen. Die GRÜNEN befürchten mehr Schienenlärm auf der Siegstrecke ohne Entlastung der anderen Strecken.
Dazu erklärt Horst Becker, GRÜNER Landtagsabgeordneter: “Die uns nun vorliegende Korridorstudie empfiehlt einen Ausbau der Siegstrecke für den prognostizierten Zuwachs an Güterverkehren. Der Rhein-Sieg-Kreis liegt im europäischen Güterverkehrskorridor und dies geht immer mehr auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger im Kreis. Jetzt sollen die Güterzüge nicht nur im Rheintal verkehren, sondern auch im Siegtal. Wir wollen hier bessere Infrastruktur für den Regional- und Nahverkehr, aber der Kreis darf nicht immer mehr zur Müllkippe für Verkehrslärm werden.”
Martin Metz, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN im Kreistag: “Die Korridorstudie prognostiziert bei Ausbau einen Zuwachs von Güterzügen auf der Siegstrecke von etwa 25 auf 85 Güterzügen am Tag. Dabei soll es auf der linken Rheinstrecke zu gar keinen Änderungen und auf der rechten Rheinstrecke zu marginal weniger Zügen kommen. In der Summe würden beim Ausbau insgesamt auf Rheinstrecken und Siegstrecke etwa 30 Güterzüge mehr am Tag durch den Kreis verkehren. Das macht deutlich: Es geht hier nur um eine Mehrbelastung mit Lärm und nirgendwo um eine Entlastung.”
Ingo Steiner, GRÜNER Vorsitzender des Kreis-Verkehrsausschusses: “Wir GRÜNE werden nicht tatenlos zusehen, wie die Belastung mit Bahnlärm im Kreis zunimmt. Verlockende Angebote wie die grundsätzlich sinnvolle Beseitigung eingleisiger Abschnitte dürfen uns nicht über die Probleme hinwegtäuschen. Denn mehr Güterverkehr dürfte auch große Probleme für den Nahverkehr bedeuten. Und gerade der soll auf der Siegstrecke doch eher ausgebaut werden. Der Kreis muss sich in dieser Gesamtfrage eindeutig positionieren. Es ist notwendig, dass nun die vorliegende Studie auch fachlich analysiert wird in Bezug auf die Auswirkungen der Empfehlungen auf die Menschen im Kreis.”
Die GRÜNEN werden entsprechend auf eine Positionierung für das gesamte Kreisgebiet drängen mit dem Ziel, Bahnlärm zu reduzieren statt neuen Lärm in den Kreis zu holen. Darüber wird auch auf der unabhängig von dem Erscheinen der Studie geplanten “Ratschlag Siegstrecke” am 18. April in Windeck beraten.
Lisa Anschütz, GRÜNE Kreisvorsitzende aus Windeck: “Am 18. April ab 11:00 Uhr werden wir in Windeck-Schladern gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von DB und NVR und GRÜNEN aus NRW und Rheinland-Pfalz die Gesamtperspektive für die Siegstrecke analysieren und diskutieren. Alle Bürgerinnen und Bürger sind zu diesem offenen Forum herzlich eingeladen.”