S23: Desaster für Fahrgäste

Vor einigen Tagen wurden die letzten beiden Haltepunkte auf der S23 in Betrieb genommen und die ehemalige RB23 wurde in S23 umbenannt. Für eine richtige S-Bahn fehlt nur noch die Elektrifizierung. Ein Erfahrungsbericht von Ingo Steiner, Vorsitzender des Planungs- und Verkehrsausschusses.

Was für die Ehrengäste ein nettes Event werden sollte, war der Startschuss für weitere Verschlechterungen für die Fahrgäste auf der Strecke Bonn – Euskirchen.

Einige Ehrengäste haben das dann auch auf der Rückfahrt nach Bonn zu spüren bekommen, als sie in die überfüllte Bahn in Endenich Nord nicht mehr hinein kamen.

Die Zahl der Ursachen ist groß, wenn man die Bahn fragt. Probleme im Stellwerk Duisburg, zu hohe Zahl an Fahrgästen, höher als erwartet, Anpassungen des Fahrplans wegen der Busanbindungen nicht möglich, technische Probleme mit den neuen Lint Zügen u.s.w. Nur – was kann der Fahrgast dafür?

Die letzten zehn Jahre im NVR waren durch verschiedene neue Verträge mit dem Einsatz neuer Fahrzeuge geprägt. So wurde auf der linksrheinischen Strecke Mainz – Remagen – Köln die Mittelrheinbahn in Betrieb genommen, die Transregio in  der Ausschreibung gewonnen hatte.

Auch wenn es hier in diesem Jahr einige Probleme wegen Fahrzeugausfällen gab, insgesamt ein Erfolg und einer hohen Zuverlässig- und Pünktlichkeit. Auf der Siegstrecke wurde der Rhein-Sieg Express in Betrieb genommen, Gewinner der Ausschreibung war hier die Deutsche Bahn.

Die vielen Probleme sind bekannt, letztlich ein Desaster für die Fahrgäste. Trotz erheblicher kostenintensiver Nachbesserungen haben wir hier immer noch keine optimale Lösung erreichen können.

Und nun das Kölner Dieselnetz mit verschiedenen Linien. Das nun mit einem Jahr Verspätung die Fahrzeuge vollständig in Betrieb genommen werden konnten, lag schon daran, dass die Genehmigung durch das Eisenbahn Bundesamt sich deutlich länger hingezogen hat.

Dabei sei in den Raum gestellt, ob es die umfangreichen Prüfungen waren oder die aufgetretenen Probleme am Fahrzeug. Nun funktionieren die Lint-Fahrzeuge landauf landab nicht, sie bereiten Probleme weil Elektronik und Software nicht stabil laufen.

Abgesehen davon sind die neuen Bahnsteige und Züge alles andere als ein Beitrag zu einem barrierefreien ÖPNV. Und da sprechen wir nicht einmal nur von Menschen die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, sondern auch mit Rollator oder anderen Gehhilfen wird es eine Herausforderung in den Zug einzusteigen.

Wir haben uns dafür eingesetzt, dass die GRÜNE NVR Fraktion nun zur einer  Sondersitzung  im Januar auch die DB Regio einlädt. Dort erwarten wir einen Bericht über Gründe für dieses Desaster, wir fordern Lösungsvorschläge und wollen wissen,  wie den Fahrgästen auf den betroffenen Linien kurzfristig geholfen werden kann.

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