Der diesjährige Besuch von DB Regio-Geschäftsführer Dirk Helfert im Planungs- und Verkehrsausschuss stand wieder einmal unter dem Aspekt, die Bahn möge erklären, wie sie die Kapazitätsausfälle beheben will. Diesmal ging es jedoch nicht um die Siegstrecke oder die RB 23, sondern um linksrheinische Linien. In den vergangenen Monaten war es vor allem bei der DB (RB48 und RE5) zu massiven Ausfällen ganzer Züge gekommen. Auch bei der Mittelrheinbahn fielen vereinzelt Traktionen aus, die Gründe dafür sollte Transregio-Geschäftsführer Michael Schröder erklären.
Ernüchternder Eindruck
Der Kunde ist offenbar schuld. Und zwar, weil er das Angebot so gut annimmt und mit dem Zug fährt. Abseits aller Ironie und im Klartext: Wieder einmal gab es keine Erklärung für die mangelnde Kundeninformation im Vorfeld, weder im Internet oder direkt am Bahnsteig. Die DB hatte sogar am Sitzungstag nicht an Zugausfällen gespart, um dem Ausschussvorsitzenden ausreichende Grund geben, den Helfert mit den Worten zu begrüßen: “Schön, dass Sie zu uns gefunden haben und vor allem pünktlich, ein Umstand der derzeit in Verbindung mit der Bahn eher selten ist.”
Warten auf Geld
Ursache ist vor allem die marode Infrastruktur auf der linksrheinischen Strecke, insbesondere die Signaltechnik fiel in den vergangenen Monaten häufig aus. Fest steht: Der Sanierungsstau ist selbst verursacht, die DB hat sich lediglich für den Börsengang aufhübschen wollen. Statt dringend notwendiger Investitionen wurde nur die übliche Aussage getroffen, man warte auf Geld. Das aber ist nur zum Teil richtig.
Frage der Verteilung
Den Hintergrund bilden die derzeitigen Bund/Länderverhandlungen zur Verteilung der Regionalisierungsmittel, die mit dem Koch-Steinbrück-Papier massiv gekürzt worden waren. Perspektivisch haben sich die betroffenen Kommunen an der linksrheinischen Strecke jetzt zusammengetan und wollen zusammen mit dem NVR nach umsetzbaren Möglichkeiten für die am meisten nachgefragte Bahnstrecke in Deutschland suchen.