Immer mehr Menschen mit Behinderungen nutzen den Fahrdienst des Rhein-Sieg-Kreises, die Kosten steigen. 270.000 Euro sind im Haushalt dafür eingestellt, doch allein im nächsten Jahr werden 310.000 Euro nötig.
In einem interfraktionellen Arbeitskreis erarbeiten die Fraktionen Eckpunkte für eine solide Finanzierung. Die wichtigsten Vorschläge und Ergebnisse der jüngsten Sitzung: Eine Unterscheidung in Nah- und Fernbereiche entfällt, das Budget soll künftig auf alle rund 986 Berechtigten im Kreisgebiet verteilt werden, zehn Prozent bleiben als Reserve in der Kreiskasse für jene, die übers Jahr dazukommen.
Denkbar ist die Fortführung des Gutscheinsystems. Nachträgliche Antragsteller erhalten nur noch ein anteiliges Budget für die verbleibenden Monate. Unverändert bleiben die Voraussetzungen für die Teilnahmeberechtigung, in den Richtlinien soll als Orientierungswert für die Nutzer ein (halbjährliches) Maximalbudget ausgewiesen werden. Dieser Betrag wird einmalig ermittelt aus dem Gesamtbudget eines Halbjahres (135.000 €) geteilt durch die Zahl der Antragsteller zuzüglich eines Sicherheitsaufschlags von zehn Prozent.
Um Missbrauch der Gutscheine zu vermeiden, sind verschieden Lösungen denkbar. Beispielsweise Personalausweiskontrollen durch die Beförderungsunternehmer, zudem sollen die Betroffenen Informationsmaterial über die geplanten Änderungen erhalten.
Die nächste Sitzung findet statt am Mittwoch, den 17. Dezember, um 16 Uhr in Sankt Augustin. Der sachkundige Bürger Reiner Albrecht vertritt die GRÜNE Kreistagsfraktion in dem Arbeitskreis Fahrdienst für Menschen mit Behinderungen.