Neues Förderprogramm „Chance 7“ nimmt Fahrt auf

Gute Nachrichten für die Pflege und den Schutz unserer Kulturlandschaft: Teile des Rhein-Sieg-Kreises sind in das Förderprogramm „Chance 7“  (alte Bezeichnung: chance.natur) des Bundes aufgenommen worden. „Die Teilnahme am Förderprogramm ist wie ein Sechser im Lotto“, freut sich Umweltdezernent Christoph Schwarz. „Endlich bekommen wir die Mittel, um die Landschaft großräumig in ihrer Vielfalt zu pflegen und zu erhalten.“

Grafik: Rhein-Sieg-Kreis
Grafik: Rhein-Sieg-Kreis

In den sechs Kommunen zwischen Rhein und oberer Sieg im südöstlichen Kreisgebiet können so in den nächsten Jahren – bis zum Jahr 2023 – gezielt Gelder für die Pflege seltener Landschaften, für die Schaffung neuer Lebensräume für seltene und gefährdete Tiere und Pflanzen sowie für Maßnahmen der landschaftsbezogenen Erholung eingesetzt werden.

Mit diesem Förderprogramm will der Bund das Naturerbe Deutschlands so erhalten, wie er das im Kulturbereich oder im Bereich des Denkmalschutzes ebenfalls tut. Das Programm gibt es bereits seit 1979, mittlerweile wurden über 40 Projekte gefördert. Dass der Rhein-Sieg-Kreis in diesem erlauchten Kreis Mitglied werden kann, verdankt er seiner landschaftlichen Vielfalt. 

Auf relativ engem Raum befinden sich ausgedehnte Wälder wie Siebengebirge und Leuscheid, alte Kulturlandschaften wie das Pleiser Ländchen, naturnahe Bachtäler wie das Krabachtal und zahlreiche Sonderbiotope wie Steinbrüche, ehemalige Weinbergsflächen oder die ausgedehnten Wiesen an der oberen Sieg, die zum Beispiel für extrem seltene Schmetterlingsarten von Bedeutung sind. Insgesamt können die Fördergelder in einem Gebiet von etwa 10.000 Hektar eingesetzt werden. 

Insgesamt fast 13 Miollionen Euro werden Bund, Land, Rhein-Sieg-Kreis und die beteiligten Kommunen bis 2023 investieren – Geld, das nicht nur der Natur, sondern auch der Bevölkerung zugute kommt: Gefördert werden Land- und Forstwirte, die gezielt Landschaftspflege betreiben wollen, und gefördert wird auch, die Maßnahmen für die Bevölkerung erlebbar zu machen. 

Derzeit läuft im Fördergebiet eine umfassende Bestandsaufnahme, um daraus Förderpakete abzuleiten. Diese Pakete werden dann den Grundeigentümern, Nutzern oder Pächter von geeigneten Grundstücken angeboten. Mitmachen kann jeder, dessen Flächen fachlich in Frage kommen. Die Teilnahme am Programm ist freiwillig. Die Maßnahmen werden in enger Abstimmung mit den beteiligten Kommunen erarbeitet, und bei allen wesentlichen Schritten werden die entsprechenden Ratssausschüsse beteiligt. 

Daneben wird es im nächsten Jahr noch öffentliche Veranstaltungen geben, um auch Vorschläge und Ideen der Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen. Ende 2012 sollen dann alle Maßnahmen soweit stehen, dass ab Mitte 2013 mit der Umsetzung begonnen werden kann.

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