GRÜNE im Kreistag: Flughafen Köln/Bonn ist kein Auffangbecken

„Das ist Irrsinn pur“, kommentiert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Kreistagsfraktion, Ingo Steiner, die geplante Verlagerung von Nachtflügen von Frankfurt zum Flughafen Köln/Bonn. Den Bürgern sei das so nicht mehr zu erklären, „da sollen Flugzeuge in Frankfurt beladen werden um sie dann nach Köln zu fliegen. Damit sie dann von dort aus in der Nacht starten und die Nachtruhe der Menschen stören können.“ 

Der Vorsitzende des Planungs- und Verkehrsausschusses fordert daher: „Was hessische Gerichte für die Anwohner in Frankfurt einfordern, muss auch für die Menschen in unserer Region gelten. Wir fordern die Lufthansa auf diese Planungen umgehend fallen zu  lassen.“  

Das Beispiel mache erneut deutlich, dass wesentlich stärkere Einschränkungen im Frachtflug nötig seien, „durch die Verlängerung der Nachtflugerlaubnis durch die alte Landesregierung wurden leider Fakten geschaffen.“ Dabei finden überall in der Republik stärkere Einschränkungen des Nachtflugs statt. „Der Flughafen Köln/Bonn darf nicht zum Nachtflug-Auffangbecken für die Republik werden“, so Steiner.  

Bundesverkehrsminister Ramsauer müsse zudem den Anspruch der Menschen in der Region auf Nachtruhe respektieren. Er sollte damit aufhören, gegen die Initiative der Landesregierung für ein Passagiernachtflugverbot in Köln/Bonn zu agieren.

++++Aus aktuellem Anlass+++

 Der Plan von Lufthansa Cargo, einige Nachtflüge von Frankfurt zum Flughafen Köln/Bonn zu verlegen, stößt im Verkehrsministerium von Nordrhein-Westfalen auf heftige Kritik. Die Verlegung sei ein «unverantwortliches Verhalten», sagte der parlamentarische Staatssekretär im Ministerium, Horst Becker (Grüne), am Samstag der dpa. Er forderte das Unternehmen auf, «davon Abstand zu nehmen, die Anwohner von Köln/Bonn zusätzlich zu belasten». 
Lufthansa Cargo, die Frachtsparte der Airline, reagiert mit einem Notflugplan auf ein Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs. Er hatte die 17 Nachtflüge vorläufig untersagt, die im Winterflugplan des größten deutschen Flughafens Frankfurt vorgesehen waren. Etwa zehn davon entfielen auf Lufthansa Cargo. Das Unternehmen verlegt daher fünf nächtliche Frachtflüge pro Woche zum Flughafen Köln/Bonn. 
Gegen diese Ausweichpläne kann das Land Nordrhein-Westfalen nach Einschätzung des parlamentarischen Staatssekretärs nicht vorgehen: «Bis 2030 hat man bei der jetzigen Betriebsgenehmigung keine Möglichkeit», sagte Becker. Die Verlagerung ins Rheinland sei «auch ökonomisch absoluter Unsinn», betonte er. Da es sich um Flüge nach China handele, wäre eine Verlegung zum Flughafen Leipzig sinnvoller. 
Lufthansa-Cargo-Chef Karl Ulrich Garnadt hatte darauf hingewiesen, dass die Piloten von Köln/Bonn schneller wieder in Frankfurt seien. «Leipzig wäre auch geeignet, und das ist auch eine Option, die wir für Januar verfolgen, weil Leipzig auf dem Weg liegt», sagte Garnadt am Donnerstag. «Ob sie 19 Minuten nach Köln hopsen oder 30 Minuten nach Leipzig und dann dort drei Stunden stehen, macht für den Sachverhalt keinen großen Unterschied», erklärte der Manager. Düsseldorf (dpa/lnw)

 

 

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