Sachstand und Einschätzung „Wolfssituation im Rhein-Sieg-Kreis“

Sehr geehrter Herr Dr. Griese,

in der Sitzung am 15.06.2021 hat die Kreisverwaltung zuletzt zum Thema „Wölfe im Rhein-Sieg-Kreis“ und zur Ausweisung des Wolfsgebiets „Oberbergisches Land“ berichtet. Insbesondere in den letzten Tagen und Wochen häufen sich erneut Berichte von Wolfssichtungen, -begegnungen und -rissen. Zudem gibt es Berichte, dass sich das Leuscheider Wolfsrudel LEU erneut vermehrt hat. Viele Landwirtinnen und Landwirte sowie Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter in der Region sind berechtigterweise besorgt.

Vor diesem Hintergrund bitten die Kreistagsfraktionen von CDU und GRÜNEN um einen aktualisierten Sachstandsbericht sowie eine erneute Situationseinschätzung der Kreisverwaltung im nächsten Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Landwirtschaft.

Für den Bericht und für weitere Fragen in der Ausschusssitzung bitten wir auch die neue Sachbearbeiterin bzw. den neuen Sachbearbeiter der Kreisverwaltung sowie die Wildbiologin und Wolfsberaterin Dr. Christine Thiel-Bender einzubeziehen und zur Sitzung einzuladen.

Aus dem Sachstandsbericht und der Situationseinschätzung sollten sich neben den aktuellen Mel-dezahlen auch folgende Fragen beantworten:

1. Wie bewertet die Kreisverwaltung die aktuelle Wolfssituation im Rhein-Sieg-Kreis?

2. Inwiefern hat sich die Einschätzung der Kreisverwaltung unter den neuen Erkenntnissen und Erfahrungen seit dem letzten Bericht am 15.06.2021 geändert?

3. In welcher Höhe und wofür hat der Rhein-Sieg-Kreis seit Ausweisung des Wolfsgebiets Gelder für Maßnahmen rund um den Wolf verausgabt und inwiefern wurden diese von Dritten erstattet?

4. Welche Schutzmaßnahmen kann der Rhein-Sieg-Kreis den ansässigen Landwirtinnen und Landwirten sowie Nutztierhalterinnen und Nutztierhaltern über die im letzten Bericht erwähnten Notfall-Sets hinaus anbieten?

5. Hat sich die Marktsituation im Hinblick auf die Anschaffung weiterer Notfall-Sets zwischenzeitlich entspannt und konnte die Anschaffung eines weiteren Notfall-Sets geprüft werden?

6. Wie gestaltet sich der aktuelle Sachstand an Förderanträgen zu Präventionsmaßnahmen aus dem Rhein-Sieg-Kreis bei der Bezirksregierung Köln?

7. Welche Tierarten sind im Rhein-Sieg-Kreis von Wolfsrissen besonders betroffen und wie lassen sich diese Tierarten gesondert schützen?

8. Viele Landwirtinnen und Landwirte sowie Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter haben Herdenschutzhunde zur Gefahrenabwehr bei freilebenden Weidetieren im Einsatz. Inwiefern hält die Kreisverwaltung das Aufstellen von Hinweisschildern auf derartige Herdenschutzhunde für sinnvoll, um die Bevölkerung zu schützen und rücksichtsvolles Verhalten zu fördern, und in wessen Zuständigkeit fällt das Aufstellen derartiger Hinweisschilder?

9. Seit Ausweisung des Wolfsgebiets „Oberbergisches Land“ gilt nahezu der gesamte rechtsrheinische Rhein-Sieg-Kreis als Wolfsgebiet oder als umliegende Pufferzone. Wie gestaltet sich die Wolfssituation im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis?