Tschernobyl ist nicht vorbei!

Am 26. April jährt sich Tschernobyl zum 30. Mal.

Vor 30 Jahren explodierte das Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine. Dieser atomare Super-GAU verseuchte nicht nur weite Teile Mitteleuropas mit radioaktiver Strahlung, sondern war auch eine Zäsur des blinden Technologieglaubens. „Damals war ich sieben Jahre alt, doch die Sicherheitsmaßnahmen habe ich noch gut in Erinnerung. Auch die Verunsicherung der Erwachsenen.  Dürfen die Kinder draußen spielen? Konserve oder Frischkost?“

Als Erwachsene verbinde sie mit Tschernobyl andere Bilder: Die Geisterstadt mit dem rostenden Riesenrad, die missgebildeten, gengeschädigten Kinder, die mehr als 50.000 toten Liquidatoren, Krebs, erklärt Alexandra Gauß, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Kreistagsfraktion Rhein-Sieg. „Die Folgen dauern bis heute an und übertrafen selbst die schlimmsten Befürchtungen von Atomkraftgegnern und Wissenschaftlern.”

Nach 30 Jahren ist die Havarie von Tschernobyl nicht im Ansatz bewältigt. So befindet sich der Betonsarkophag, der nach der Katastrophe über die Unglücksstelle gestülpt wurde, in einem desolaten Zustand. Der Bau eines neuen Sarkophags scheiterte bisher an ungeklärter Finanzierung und Intransparenz. Auch gibt es weder für die Bergung von radioaktivem Abfall aus der Ruine noch für dessen Endlagerung ein Konzept.

„Tschernobyl zeigt, dass Atomkraft eine unbeherrschbare Risikotechnologie ist. Wir Grüne kämpfen deshalb seit über 30 Jahren gegen Atomkraft“, erklärt Irmhild Schaffrin, Mitglied im Umweltausschuss des Rhein-Sieg-Kreises und kooptierendes Mitglied in der Initiative Tschernobyl Kinder Lohmar. „Es ist ein wichtiger Erfolg, dass Deutschland bis 2022 aus der Atomkraft aussteigt. Doch dabei dürfen wir es nicht belassen. Wir müssen uns beispielsweise dafür einsetzen, dass grenznahe, marode Atomkraftwerke wie Tihange und Doel abgeschaltet werden.“  Die beiden Umweltpolitikerinnen weisen besonders auf zwei Veranstaltungen hin:

Lesung, Musik und Fachgespräch
„30 Jahre Tschernobyl: Gestern – Heute – Morgen“. Unter diesem Titel lädt die Kulturinitiative Windeck KIWi  am 26. April in der Halle kabelmetall in Windeck-Schladern ein . Die Gäste. Mit Violinist Klaus der Geiger, Physikerin Gabriele Clooth und Schauspielerin Lena Sabine Berg. Eintritt frei, Beginn 19 Uhr.  …zur Veranstaltung

Gedenkveranstaltung 30 Jahre Tschernobyl
Dienstag, 3. Mai bis Freitag, 20. Mai
Ausstellung: Fotos und Informationen der Initiative Tschernobyl-Kinder Lohmar zu ihrer Arbeit und zur Katastrophe. Rathaus Lohmar, Foyer.

Sonntag 8. Mai, 11 Uhr
Die größte Katastrophe ist das Vergessen. Gedenkfeier. Rückblick auf den Supergau mit Zeitzeugen von damals und heutigen Bewohnern der Unglücksregion. Initiative Tschernobyl-Kinder Lohmar, Rathaus Lohmar. Schirmherr und Gastredner: Horst Becker, GRÜNE Lohmar, Parlamentarischer Staatssekretär im Umweltministerium NRW, Mitglied des Landtages NRW.

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