Bildung, Arbeitsmarkt und Digitalisierung im Fokus
Eva Weller
Siegburg, im März 2025 (ew). Teilhabe wirkt sich stark auf gesellschaftlichen Zusammenhalt aus und ist essenziell für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands. In den Bereichen Aus- und Weiterbildung, Job oder Verwaltung gibt es bereits sichtbare Fortschritte – dennoch bleiben Hürden. Wo ist noch Handlungsbedarf?
Bildung: Mehr Chancen für alle – vorhandenes Potenzial nutzen
Schüler mit Migrationshintergrund haben in den letzten Jahren ihre Leistungen enorm verbessert. Doch es bestehen weiterhin Unterschiede. So haben mehr ausländische Schüler als deutsche keinen Abschluss – 12,4 Prozent – bei deutschen Schülern sind es dies nur drei Prozent. Die Zahl der Studierenden mit Migrationshintergrund jedoch steigt enorm. Der Ausbau von Förderprogrammen und Sprachkursen ist entscheidend, um Bildungsungleichheiten abzubauen.
Arbeitsmarkt: Integration stärken, Hürden abbauen
Die Beschäftigung von Menschen mit Migrationshintergrund ist geringer als im Bevölkerungsdurchschnitt – 69,2 Prozent gegenüber 81 Prozent. Besonders Frauen stehen hier vor strukturellen Hürden und erleben nicht zu überwindende Probleme. Es gibt zu wenige Betreuungsangebote für Kinder oder die ausländischen Qualifikationen der Betroffenen gelten nicht. Firmen sowie Politiker sollten es erleichtern, die ausländischen Bildungsabschlüsse der Frauen besser anzuerkennen.
Diskriminierung: Ein Hindernis für Teilhabe
Trotz zunehmender Integrationsbemühungen berichten 20 Prozent der Migrant*innen und 25 Prozent ihrer Nachkommen von Diskriminierungserfahrungen. Dies erschwert nicht nur die gesellschaftliche Teilhabe, sondern setzt Deutschland im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte unter Druck. Antidiskriminierungsmaßnahmen müssen gestärkt und institutionelle Hürden abgebaut werden.
Digitalisierung: Neue Wege in der Verwaltung
Mit dem „Dashboard Integration“ stehen erstmals interaktive Daten zur Verfügung, die eine gezielte Steuerung von Integrationsmaßnahmen ermöglichen. Auch der öffentliche Dienst wird diverser: Der Anteil von Beschäftigten mit Migrationshintergrund beträgt inzwischen 11,7 Prozent. Dennoch gibt es weiterhin Verbesserungsbedarf, um Bürokratie zu reduzieren und den Zugang zur Verwaltung zu erleichtern.
Fazit: Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Bildung, Arbeitsmarkt und Digitalisierung sind Schlüsselfaktoren für eine gelungene Integration. Die Fortschritte sind sichtbar, doch bestehende Hürden müssen weiter abgebaut werden. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind gefordert, nachhaltige Lösungen zu schaffen, um Chancengleichheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Eine gerechtere Teilhabe an Bildung und Beschäftigung stärkt nicht nur die Betroffenen, sondern bringt auch der gesamten Gesellschaft Vorteile.
Chancen für jeden, Erfolg für alle – das ist der Schlüssel.