Neue Impulse für die Gedenkstätte

„Landjuden an der Sieg“: Sanierung abgeschlossen, Zukunftspläne in Arbeit

Eva Weller

Siegburg/Windeck-Roßbach (ew). Was verbindet moderne Medientechnik, bewegende Exponate und intensive Bildungsarbeit? Die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ hat nach umfangreicher Sanierung und Neukonzeption ihrer Dauerausstellung neue Maßstäbe gesetzt. Im Rahmen der Sitzung des Ausschusses für Sport und Kultur (KuA9) sind am 20. November 2024 im Kreishaus in Siegburg die erreichten Meilensteine sowie richtungsweisende Pläne für die Zukunft vorgestellt worden.

Einblick in die Modernisierung: Bildung trifft Innovation

Der Höhepunkt des Sanierungsprojekts war die feierliche Eröffnung der neuen Dauerausstellung am 28. August 2024. Mit prominenten Rednern wie Landrat Sebastian Schuster und Abraham Lehrer vom Zentralrat der Juden in Deutschland sowie dem berührenden Beitrag von Dr. Manuel Seligmann, Enkel der Stifterin Hilde Seligmann, hat die Veranstaltung ein breites öffentliches Echo gefunden.

Vielfältige Veranstaltungen stärken das Profil

Ein Höhepunkt der Begleitveranstaltungen war der „Probelauf“ mit Schülergruppen am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, bei dem die Resonanz durchweg positiv war. Weitere Workshops und Begegnungen, unter anderem mit den Arolsen Archives, sowie ein Dankeschön-Nachmittag für Fördervereinsmitglieder haben wichtige Akzente gesetzt.

Besondere Beachtung stellt auch die Neubestückung des historischen Schabbattisches dar: Ehemals im Besitz jüdischer Familien aus Geislingen befindliche Stücke finden hier ebenso Platz wie Exponate aus der Sammlung Seligmann, die nun in Vitrinen präsentiert sind.

Zukunftsorientierte Pläne: Bildung, Resilienz und Öffnungszeiten

Die Zukunftsagenda der Gedenkstätte verspricht eine noch engere Verzahnung mit Bildungs-einrichtungen. So sind offizielle Bildungspartnerschaften mit Schulen wie der Gesamtschule Windeck in Planung. Auch die Zusammenarbeit mit der Polizei Nordrhein-Westfalens im Rahmen des Programms „Förderung demokratischer Resilienz“ unterstreicht den gesellschaftspolitischen Auftrag der Gedenkstätte.

Herausforderungen stellen die angedachten neuen Öffnungszeiten dar, die sich stärker an den Bedürfnissen der Besucher orientieren. Hierfür wird noch eine tragfähige Lösung gesucht, da die bisherigen personellen Ressourcen eine erweiterte Betreuung nicht abdecken können.

Fazit: Ein Ort des Lernens und Gedenkens mit Strahlkraft

Mit der abgeschlossenen Sanierung und der neu konzipierten Dauerausstellung hat die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ einen beeindruckenden Meilenstein erreicht. Doch die Reise ist noch nicht zu Ende: Die geplanten Bildungsinitiativen und der Ausbau der Besucherfreundlichkeit versprechen, die Gedenkstätte zu einem noch stärkeren Zentrum des Austauschs und der Erinnerungskultur zu machen.

Die Grüne Fraktion dankt Dr. Claudia Arndt für die beeindruckende Führung in der Gedenkstätte am 8. November 2024 und den Vortrag anlässlich der jüngsten Sport- und Kultursitzung im Kreishaus.

Wie sich das Vorhaben weiterentwickeln wird, bleibt mit Spannung zu beobachten – ein Vorhaben, das Vergangenheit und Zukunft auf eindrucksvolle Weise miteinander verbindet.