Regionale 2025 – Projekt „Rheinische Streuobstwiesen. Landschaft schmeckt!”

Der Rheinisch-Bergische Kreis, der Rhein-Sieg-Kreis und der Oberbergische
Kreis richten das Strukturprogramm REGIONALE 2025 aus. REGIONALE 2025 soll im
rechtsrheinischen Projektraum die Entwicklung und die Umsetzung von Projekten
unterstützen. Gegenwärtig befinden sich in diesem Gebiet insgesamt 64 Projekte im aktiven
Qualifizierungsprozess, davon 29 Konzepte im Rhein-Sieg-Kreis. Eines der Kernziele der
REGIONALE 2025 ist es, die Ressourcen im Bergischen RheinLand nachhaltig und
wertschöpfend zu nutzen.

Das Projekt „Rheinische Streuobstwiesen. Landschaft Schmeckt!“ ist am 30. November 2020
mit dem C-Status in den Qualifizierungsprozess der REGIONALE 2025 aufgenommen
worden. Projektträger ist die Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e. V. in Eitorf.

Der Rhein-Sieg-Kreis ist mit Abstand der obstwiesenreichste Kreis in Nordrhein-Westfalen.
So prägen Obstwiesen das Landschaftsbild, sind bedeutsame und ästhetische
Landschaftsbestandteile – insgesamt stellen sie kulturhistorisch eine herausragende
Bedeutung dar. „Leider steht diese Bedeutung oft bei den Menschen hinter der Rhein-
Romantik und den anderen Schätzen zurück, die der Rhein-Sieg-Kreis hat“, so die
Umweltpolitische Sprecherin des Rhein-Sieg-Kreises, Lisa Anschütz. Dennoch sind die
Streuobstwiesen Teil der Kulturlandschaft im Bergischen RheinLand. Das Projekt sieht vor,
sie dauerhaft zu pflegen und zu erhalten. Darüber hinaus soll auch Management- und
Vermarktungsstrukturen für das Obst aufgebaut werden.

Mit finanzieller Unterstützung der Kreisverwaltung und der REGIONALE 2025 Agentur
GmbH ist im Herbst 2021 eine Kartierung der Baumbestände durch die Biologische Station
durchgeführt worden. Hier sind 140 Flächen vor Ort untersucht worden, die meisten davon
bestehen aus Streuobstwiesen auf freien Flächen oder aus Obstbaumreihen entlang der
Straßen. Der Baumbestand besteht überwiegend aus Apfelbäumen, gefolgt von Birnen und
Pflaumen.

Fazit: Die Untersuchungen zeigen das große Vorkommen von Obstbeständen, die in
unterschiedlichem Ausmaß in einem großen Anteil der Ortschaften zu finden sind. Durch die
Abschätzung des Ertrags vor allem der Äpfel, aber auch der anderen Obstsorten auf den
untersuchten Flächen und die Hochrechnung für den gesamten Obstbestand in der
Projektregion wird die große Menge an potenziellem Ertrag deutlich sichtbar.

Die Untersuchungen haben jedoch auch gezeigt, in welchen Bereichen es noch Ausbau- und
Investitionsmöglichkeiten gibt. Neben einzelnen Neuanlagen gibt es viele alte und
lückenhafte Bestände, bei denen Nachpflanzungen notwendig sind, um diese Bestände
langfristig zu erhalten, denn nur so können sie in Zukunft wirtschaftlich genutzt werden.

„Diesen Schatz regionaler Biodiversität müssen wir heben, um ihn durch Wertschöpfung
erhalten zu können“, erklärt Lisa Anschütz weiter.

Überdies ist die Pflege der Obstbäume deutlich ausbaufähig. Teilweise ist der Zustand der
Pflege gut, oft war keine Pflege zu erkennen. Hier muss also deutlich Hand angelegt werden
Das Biotop Streuobstwiese mit ökologisch bedeutsamen Strukturelementen wie Baumhöhlen
und Totholz macht deutlich, dass die Streuobstwiesen einen vielseitigen Lebensraum bieten.
Es stellt den Lebensraum für viele Tierarten dar und ist deshalb ein unschätzbares Gut.