Neukonzeption Hardtberg – Alfter wird wie beschlossen zum Fahrplanwechsel 12/2015 umgesetzt

Verkehrsunternehmen und Verwaltungen einigten sich in letzter Minute

Bonn/Rhein-Sieg-Kreis. Die Neukonzeption des Busnetzes im Raum Hardtberg /Alfter wird nun doch wie beschlossen vollständig zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 umgesetzt. Der Ausschuss für Planung, Verkehr und Denkmalschutz der Stadt Bonn hat gestern dem zwischen der Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg Kreis ausgehandelten Kompromiss zugestimmt.

Vorausgegangen waren monatelange mühsame Verhandlungen vor allem zwischen den Verkehrsunternehmen, da durch die Änderungen ein fairer Ausgleich für alle mittelbar und unmittelbar beteiligten Unternehmen gefunden werden musste. Die Koalitionen im Stadtrat und im Kreistag begrüßten einhellig, dass nun doch ein Kompromiss gefunden wurde. Die beiden Planungsausschussvorsitzenden Rolf Beu (GRÜNE Bonn) und Ingo Steiner (GRÜNE Rhein-Sieg) kennen keine vergleichbare Entscheidung in der Region, bei der sich die Politik so stark für einen Kompromiss zwischen zwei Verwaltungen eingesetzt hat wie in diesem Beispiel.

Während auf politischer Ebene bereits weitgehend eine Umsetzung zum Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember möglich gewesen wäre, gab es zwischen den Verwaltungen und Verkehrsunternehmen noch großen Verhandlungsbedarf.

„Medienberichten der vergangenen Woche zufolge schienen die Verhandlungen zu scheitern. Das aber wäre für die Zusammenarbeit Bonn/Rhein-Sieg ein herber Rückschlag gewesen“, so Rolf Beu und Ingo Steiner. „Die Einigung in letzter Minute ist zudem ein wichtiges Signal für die Zukunft.“ Es bringe nichts, wenn nur die Politik zusammenarbeite, „ Verwaltungen und Verkehrsunternehmen müssen dies auch.“

„Für viele Bürgerinnen und Bürger wird das neue Buskonzept Verbesserungen bringen“, macht Oliver Krauß, der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion deutlich. Insbesondere die neuen Kleinbuslinien nach dem Vorbild des „Rheinbacher Stadthüpfers“ eröffnen neue Möglichkeiten. Durch die Umwandlung der bisherigen TaxiBus-Linie 680 und des Alfterer Anruf-Sammel-Taxis entstehen bessere Anbindungen der Alfterer Hang- und Höhenlagen in Richtung Duisdorf und Bornheim-Roisdorf. „Damit gibt es künftig ein regelmäßiges Angebot, das nicht vorbestellt werden muss“, erläutert Krauß.

Michael Schroerlücke, der Verkehrsexperte der Grünen im Alfterer Gemeinderat, zeigte sich ebenfalls zufrieden: „Endlich werden Forderungen umgesetzt, die wir schon vor vielen Jahren beantragt haben.“ Verbesserungsbedarf sieht Schroerlücke nun noch vordringlich im Bereich Witterschlick/Volmershoven/Heidgen. “Außerdem werden die Anschlüsse an die Vorgebirgsbahn (Linien 18/68) sowie an die Regionalbahnen am Bahnhof Roisdorf verbessert. Auch die Hanglagen in Alfter und den Mittelgemeinden sind dann gut an die Schiene angebunden.

Die geäußerte Kritik am Wegfall des Anruf-Sammel-Taxis sei angesichts der nur sehr geringen Nachfrage beim AST etwas verwunderlich. „Das neue Buskonzept ist in Alfter ein tolles Beispiel dafür, wie Bürger frühzeitig eingebunden werden können“, so Krauß und Schroerlücke. Beide hatten gemeinsam mit dem engagierten Bürger Wolfgang Görlitz zwei gut besuchte Informationsveranstaltungen zu den Plänen durchgeführt. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung seien weitgehend berücksichtigt worden.

„Für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet die neue Führung der Linie 843 über Ückesdorf, Duisdorf Bahnhof zum Alfterer Hertersplatz eine verbesserte Anbindung für die Orte Röttgen und Ückesdorf an die Duisdorfer Innenstadt“, so Frank Thomas, planungspolitischer Sprecher der Bonner FDP-Stadtratsfraktion.

Künftig wird es zudem ganztägig bessere Verbindungen innerhalb der Gemeinde Alfter und zu den Schulen auf dem Hardtberg sowie in Ückesdorf geben. Die Verlängerung der Linie 633 von Bornheim nach Sechtem schafft eine deutliche Angebotsverbesserung für die Bürgerinnen und Bürger im nördlichen Bornheim.

Die heutige Buslinie 605 wird von Bonn kommend künftig am Bahnhof Duisdorf enden. Die Buslinie 843 wird künftig am Rathaus Hardtberg nicht mehr in Richtung Bonn-Zentrum fahren, sondern über Duisdorf, Bahnhof hinaus den heutigen Ast der 605 bedienen. Dieses ist aber nach dem Ausbau der Voreifelbahn (S23)eine konsequente Reduzierung von Parallelverkehren.

„Die Bonner profitieren in hohem Maße von diesem Fahrplanwechsel, beispielhaft die Einwohner in Lessenich, die künftig mit der Kleinbuslinie 680 eine umsteigefreie Direktverbindung in das Duisdorfer Zentrum bekommen“, erläutert die stellvertretende verkehrspolitische Sprecherin der Bonner CDU, Henriette Reinsberg.

Entscheidend ist insbesondere für Ingo Steiner auch das Signal an die Bonner Politik, die durch einen Beschluss ganz klar festgelegt hatte, dass eine Einigung beim Busnetz Hardtberg / Alfter notwendige Voraussetzung für die weitere Neukonzeption Grenzüberschreitender Linien ist. „Es gibt ein von der Wachtberger Politik bereits einstimmig begrüßtes Konzept für Bad Godesberg und Wachtberg.

Dieses wäre durch den Beschluss jedoch von Bonn nicht weiter verfolgt worden, hätte es keine Einigung gegeben“, so Ingo Steiner, der auch Mitglied im Wachtberger Gemeinderat ist. „Auch hier wollen wir mit der Reduzierung von Parallelverkehren die ÖPNV-Kosten senken und trotzdem das vorhandene Angebot verbessern. So wie bereits 2008 schon einmal ein Versuch gestartet wurde.“

„Die vom Kreistag beschlossene Variante des Nahverkehrsplan plus, d.h. ein in Teilen immer wieder fortgeschriebenen Nahverkehrsplan, bewährt sich immer mehr“, so Martin Metz, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Kreistagsfraktion Rhein-Sieg. „Nach Troisdorf ist mit der Teilfortschreibung im gesamten linksrheinischen Raum wieder eine deutliche Verbesserung im Angebot für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen worden, die dann mit Bad Godesberg / Wachtberg zum Fahrplanwechsel 12/2016 ihren vorläufigen Abschluss findet.“

 

 

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