Sanierungsarbeiten an Bonner Brücken: GRÜNE im Kreistag fordern Verkehrssimulationen

„Die Baustelle auf der Südbrücke zeigt eindrucksvoll wie man es nicht machen sollte“. Mit Sorge blickt der Vorsitzende des Planungs- und Verkehrsausschusses derzeit nach Bonn, „dieses Verkehrschaos darf nicht zum Dauerbrenner werden.“

Viel verspricht sich der stellvertretende Vorsitzende der Grünen im Kreistag daher von Gesprächen mit Fachpolitikern im Bonner Stadtrat. Vertreter aus den Planungs- und Verkehrsausschüssen wollen dabei Lösungen erarbeiten, die bei den anstehenden Sanierungsarbeiten an Nord-, Süd- und Viktoriabrücke sowie dem Tausendfüßler Kilometer lange Staus verhindern. Ziel sei, so Steiner, das befürchtete Verkehrschaos zumindest auf ein realistisches Minimum zu reduzieren.

Dabei sei die in den Osterferien begonnene Sanierung an der Südbrücke im Vergleich zu den anstehenden Projekten eher eine kleine Maßnahme, „hier haben die Planer die Auswirkungen auf den Verkehr deutlich unterschätzt.“ Steiner fordert jetzt Simulationen, die alle Folgen für den Individualverkehr weiträumig darlegen, „handfeste Prognosen sind die Basis für realistische Lösungen in der gesamten Region.“

Der Planungs- und Verkehrsausschuss des Rhein-Sieg-Kreises hatte in einer seiner letzten Sitzungen ausdrücklich über alle Fraktionen eine solche Verkehrssimulation gefordert. Der Landesbetrieb Straßenbau hatte jedoch aus Kostengründen zunächst abgelehnt. „Was noch viel mehr Sorge bereitet ist die Tatsache, dass offensichtlich auch von Seiten der Verwaltung der Stadt Bonn die Situation unterschätzt wurde“, kritisiert der Wachtberger Steiner.

Die Liste der Pannen geht weiter: Um Bürgerprotesten aus dem Weg zu gehen, wurde eine beschleunigte Sanierung durch eine 24 Stunden Baustelle leichtfertig verworfen, „hier wären frühzeitige Gespräche und klare, nachvollziehbare Informationen mit betroffenen Anwohnern nötig gewesen. Steiner glaubt, das betroffene Anwohner eine zeitlich begrenzte 24- Stundenbaustelle durchaus akzeptabel fänden, denn Stau und Schleichverkehr stören ebenfalls.

Offensichtlich seien auch die Fähren in den Zeitplan der Sanierung noch gar nicht eingebunden worden. Doch genau dies hatten die Planungssauschüsse im Rhein-Sieg-Kreis und Bonn mehrfach und einmütig gefordert. Für den verkehrspolitischen Sprecher der Kreistagsfraktion Martin Metz ist eine Internetseite sinnvoll: Eine Präsenz wie etwa „Straßensanierung Region Bonn“ informiert über den zeitlichen Ablauf der Sanierungsarbeiten an den künftigen Baustellen. Außerdem soll die Seite Prognosen zu Verkehrsstaus sowie Alternativen via ÖPNV sowie Park & Ride liefern.

„Wir müssen diese negative Erfahrung zum Anlass nehmen die vorhanden Prozesse und Kommunikationsabläufe zu optimieren und es als Lehre für die künftigen Projekte verstehen“, fasst Ingo Steiner zusammen. Der Planungs- und Verkehrsausschuss des Kreises befasst sich in seiner nächsten Sitzung am 24. Mai mit dem Thema. Gemeinsam mit der Verwaltung sollen Maßnahmen erarbeitet werden, die bei den großen Sanierungsprojekten ein solches Fiasko vermeiden.

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