Das Sozialticket kommt: Mobil-Pass macht Fahrten mit Bus und Bahn für viele billiger

„Das Tauziehen hat ein Ende, das Sozialticket kommt“, zeigen sich Ingo Steiner (GRÜNE) und Oliver Kraus (CDU) erleichtert. Seit Monaten war das Modell der ermäßigten Preise für Bus- und Bahnfahrten hart diskutiert worden. 

Einstimmig beschlossen die Fraktionen die verbundweite Einführung und folgten damit dem Vorschlag der Verkehrsbetriebe. „Wir sind überzeugt, dass alle beteiligten Gebietskörperschaften zustimmen, sodass es ab 1. März nächsten Jahres zum ersten Mal ein solches Ticket im Verbund geben wird“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag. Zu den Akteuren gehören die Städte Bonn und Köln sowie der Rhein-Sieg-Kreis, Rhein-Erft, Rheinisch-Bergischer-Kreis, Oberbergischer Kreis, Euskirchen, Düren sowie Leverkusen/Monheim. 

„So trägt der Kreis dazu bei, dass auch von Armut betroffene Menschen ihre Mobilität langfristig sichern können“, kommentieren die sozialpolitischen Sprecherinnen Gabi Deussen-Dopstadt (GRÜNE) und Notburga Kunert (CDU) die Einführung der rabattierten Fahrscheine. Gerade Alleinerziehende, Hartz IV-Empfänger, Arbeitslose und Geringverdiener oder Asylbewerber seien besonders auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen. 

Demnach sind künftig in Verbindung mit dem so genannten Mobil-Pass für ein 4er Ticket 4,60 Euro statt 7,60 Euro in der Preisstufe 1a. Für das Monatsticket betragen die ermäßigten Kosten dann 25,70 Euro statt 59,50 Euro. Wie wichtig ein verbundweites Sozialticket für die Menschen im Rhein-Sieg Kreis ist, belegen die Zahlen: Rund 44.000 Menschen im Kreisgebiet erfüllen die Voraussetzungen.

Möglich machte das Projekt eine Initiative des Verkehrstaatssekretärs Horst Becker (GRÜNE). Der Lohmarer hatte sich bei den Koalitionsverhandlungen und danach im Ministerium für den Zuschuss zur Einführung verbundweiter Sozialtickets im Landesparlament stark gemacht. Im Landeshaushalt waren für 2011 anteilige 15 Millionen vorgesehen, ab 2012 werden es jährlich jeweils 30 Millionen Euro sein. 

Damit wurde auch eine gute Grundlage für die Umsetzung des bereits 2009 im Koalitionsvertrag von CDU und GRÜNEN auf Kreisebene verankerten Ziels geschaffen. Darin heißt es wörtlich: „Eine Initiative zur Einführung eines Sozialtarif für Transferempfänger für den öffentlichen Nahverkehr wird gestartet. Dazu ist mit dem VRS und dann den Kommunen zu beraten.“

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